Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann/-frau

Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann/-frau

Empf. Schulabschluss:

Mittlere Reife

Ausbildungsdauer:

3 Jahre

Arbeitszeit:

werktags, Wochenendarbeit möglich

Was macht ein Einzelhandelskaufmann/-frau?

Personen im Einzelhandel haben einen vielseitigen Beruf. Dabei wird sowohl an der Front als auch im Hintergrund gearbeitet, um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren. Personen im Einzelhandel sind überall zu finden und auch gefragt: von verschiedenen Bekleidungsgeschäften, Lebensmittelmärkte aber auch im Online-Handel. Überall dort, wo mit Geld gearbeitet wird, werden EinzelhändlerInnen benötigt und mit diesen Personen steht bzw. fällt ein Unternehmen.

Was lernt man in der Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann/-Frau?

Als Einzelhandelskaufmann/-frau stehen verschiedene Fachbereiche auf der Tagesordnung. Dazu gehört:

Kundenberatung

Als „Aushängeschild“ präsentierst du das Unternehmen. Kunden suchen dich, um sich von dir beraten zu lassen und von dir informiert zu werden. Du lernst den Umgang mit Menschen, wie du am mit Ihnen reden und wie du deinen Kunden am besten helfen kannst.

Warenpräsentation

Artikel und Ware werden nicht einfach auf Tische und in Regale platziert! Du wirst lernen, wie du einzelne Artikel in den Vordergrund rücken und präsentieren kannst, wie sie ansprechend auf Kunden wirken und wie du sie richtig gestalten kannst.

Wirtschaft

Ein wichtiger Schwerpunkt ist die Wirtschaftslehre. Wie stellen sich die Preise zusammen? Wo wird Geld ausgegeben? Wo entstehen Kosten im Geschäft? Du lernst vor allem, wie Geld funktioniert, wie Preise entstehen, welche Kosten ein Unternehmen besitzt und vieles mehr.

Logistik

Neben dem Verkaufsraum spielen auch das Lager und die Logistik eine wichtige Rolle. Hier lernst du zu planen: Wie viele Artikel wurden bereits verkauft? Wie viele Artikel sind noch vorhanden? Gleichzeitig erhältst du ein Gefühl dafür, wie viele Artikel du neu bestellen musst, um die Nachfrage zu stillen.

Marketing

Der Einzelhandel lebt auch von der Werbung. Die Musik, die Beleuchtung, die Präsentation und Sonderangebote im Handel fallen unter dem Schwerpunkt „Marketing“. Du lernst, welche Angebote oder welche Strategien auf welche Zielgruppe genutzt werden, um das Unternehmen erfolgreich zu machen.

Qualitätsprüfung

In diesem Schwerpunkt lernst du, die Qualität zu prüfen. Du schaust genau nach, ob die Ware beschädigt und vollständig ist. Aber du kontrollierst auch, ob die Lieferungen pünktlich sind.

Verwaltung und Organisation

Unternehmen im Einzelhandel besitzen meist viel Personal und verschiedene Abteilungen. Hier lernst du, das Personal nach dessen Stärken und Fähigkeiten im Unternehmen einzusetzen, Urlaubsanträge und freie Tage einzuplanen. Du lernst außerdem den Umgang mit Mitarbeitenden und bist das Bindeglied zwischen Personal und Geschäftsleitung.

Rechnungswesen und Bilanzen

Damit alles reibungslos abläuft und Lieferanten bezahlt werden, stellst du Rechnungen aus. Auch das Personal möchte gerne Gehalt haben. Im Schwerpunkt „Rechnungen und Bilanzen“ lernst du intensiv, was wie Finanzen funktionieren. Auch der Bereich Steuern, Buchhaltung und Statistiken werden hier gelehrt.

Kassieren und Kassenabrechnung

Das Herzstück des Unternehmens ist das Kassensystem: Wie funktioniert es? Wie wichtig ist das Kassensystem? Und was passiert eigentlich mit dem Geld nach Ladenschluss? In der Tätigkeit des Kassierens lernst du einen klaren Ablauf und vorwiegend strenge Regelungen.

Wie läuft die Ausbildung als Einzelhandelskaufmann/-frau ab?

Der Ausbildungsberuf als Einzelhandelskaufmann/-frau läuft Dual ab. Das heißt, dass du an 3 – 4 Tagen in der Woche arbeitest und an einem Tag, bzw. an 2 Tagen in der Woche zur Berufsschule gehst. Du lernst gleichzeitig die Theorie in der Schule und kannst das neu erlernte innerhalb des Betriebes sofort umsetzen. Dadurch bekommst du die Möglichkeit, dein neues Wissen zu vertiefen.

Eine zweite Möglichkeit wäre der Blockunterricht: Hier bist du etwa 4 Wochen jeden Tag in der Schule und anschließend 4 Wochen im Betrieb arbeiten. Die Art des Unterrichtes wird von der Schule vorgegeben, die eng mit deinem Ausbildungsbetrieb zusammenarbeitet.

Wie lange dauert die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann/-frau

In der Regel dauert beträgt die Ausbildungsdauer 3 Jahre. Bei besonders guten Noten und Leistungen kann die Ausbildung um 6 Monate verkürzt werden. Auszubildende haben zudem die Möglichkeit, die Abschlussprüfung vorzeitig abzulegen. Wird diese bestanden, wird die Ausbildung ebenfalls vorzeitig beendet.

Wie viel verdient man als Einzelhandelskaufmann/-frau in der Ausbildung?

Das Gehalt wird auch als Ausbildungsvergütung bezeichnet. Diese schwankt stark je nach Bundesland und Unternehmen. Einige Unternehmen im Einzelhandel, wie Supermärkte, haben eine einheitliche Vergütung. Kleinere Unternehmen im Einzelhandel halten sich an das Minimum. Da es nicht einheitlich ist, gibt es hier eine grobe Übersicht, worauf du
dich einstellen kannst.

  1. Lehrjahr: 790 bis 850 Euro
  2. Lehrjahr: 870 bis 940 Euro
  3. Lehrjahr: 980 bis 1.060 Euro

Als Kauffrau im Einzelhandel bzw. als Kaufmann im Einzelhandel besitzt du somit eine gute Vergütung.

Welche Voraussetzungen gibt es für die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann/-frau?

Wie bei allen Berufen spielt deine Persönlichkeit eine wichtige Rolle! Der Abschluss kann dabei auch ein Hauptschulabschluss oder ein Abitur sein. Du solltest freundlich sein und den Umgang mit Menschen mögen. Da der Beruf körperlich anstrengend sein kann, macht es Sinn, wenn du belastbar bist.

Auch wenn du in Mathematik vielleicht nicht die besten Noten hast, kannst du dein Wissen erweitern und dich darin verbessern, da Mathematik im Einzelhandel oft vorkommen wird. Besonders Kopfrechnen, Prozentrechnung (für Rechnungen) und der Dreisatz werden dir täglich begegnen. Auch solltest du eine gewisse Pünktlichkeit mitbringen.

Wie sieht der Berufsalltag als Einzelhandelskaufmann/-frau aus?

Im Einzelhandel arbeitest du im Schichtdienst. Der Tag kann also bereits früh anfangen oder du kannst auch mal ausschlafen, wobei du hier bis abends arbeiten musst.
Je nach Jahreszeit und Schicht wirst du Ware einräumen, neu sortieren oder zuerst deine Kasse einzählen. Es kommt hier also darauf an, wo die Filialleitung dich einsetzen möchte. Besonders im ersten Lehrjahr wirst du selten allein sein, sondern immer jemanden in deiner Nähe haben.

Jede Woche wirst du ein Lehrgespräch haben: Dies übernimmt die Filialleitung oder eine andere Fachkraft. Sie erklären dir intensiv ein spezielles Thema und gehen mit dir alles Wichtige durch.
Du wirst zudem jeden Tag mit Menschen reden, Probleme deiner Kunden lösen und eine Möglichkeit finden, sowohl die Kunden als auch das Unternehmen zufriedenzustellen. Wird neue Ware geliefert, wirst du diese überprüfen und zusammen mit deinen Kollegen fachgerecht einräumen.
Deine Pausen wirst du im eigenen Pausenraum verbringen oder du kannst auch den Betrieb zum Essen verlassen.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es nach der Ausbildung als Einzelhandelskauffrau bzw. Kaufmann?

Nach der Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel oder als Kauffrau, stehen dir mehrere Optionen zur Verfügung. Du kannst, neben wichtigen Zertifikaten, auch berufliche Weiterbildungen machen:

  • Sachkunde Nachweis für Arzneien
  • Weiterbildung Handelsfachwirt / Fachwirtin
  • Betriebswirt / Wirtin
  • Ausbilder/in
  • Anschluss an ein Studium: Bachlor of Arts
    • Handel
    • Handelsmanagement
    • Logistik und Handel
    • Science E-Commerce

Wie sieht die Arbeitsmarktsituation für Einzelhandelskaufmann/-frau aus?

Einzelhändler/innen werden in jedem Bundesland gesucht und gerne ausgebildet. Sowohl kleine als auch große Betriebe suchen jedes Jahr tausende Fachangestellte. Somit ist der Arbeitsmarkt hervorragend aus.

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Einzelhandelskaufmann/-frau

Einzelhandelskaufpersonal wird sowohl in kleinen Orten als auch in der Großstadt gesucht. Je nach Schwerpunkt des Unternehmens kannst du dich selbst neu erfinden und neues dazu lernen. Du kannst aber auch mehrere Jahre in einem Betrieb bleiben und dich dort weiterbilden.

Personen im Einzelhandel, die sogar eine Weiterbildung zum Betriebswirt/in gemacht haben, können auch eine eigene Filiale erhalten oder die Arbeiten der Filialleitung übernehmen. Wer seine Arbeit zudem auch gut macht, kann innerhalb des Betriebes befördert werden:

  • Schichtleitung
  • Stelv. Filialleitung
  • Filialleitung
  • Bezirksleitung

Warum sollte man Einzelhandelskaufmann/-Frau werden?

Drei Gründe für die Ausbildung

Es gibt viele Gründe, für eine Einzelhandelskaufmann Ausbildung bzw. zur Kauffrau. Hier sind einige davon:

  1. Dein Tag ist jeden Tag anders und du hast immer eine große Abwechselung
  2. Du hast ausgezeichnete Möglichkeiten, dich weiterzubilden und kannst überall im Land arbeiten. Dazu gehören auch Schweiz, Österreich, Luxemburg und die Niederlande.
  3. Du lernst viele Menschen kennen. Sowohl deine Kollegen als auch deine Kunden bieten dir neue Perspektiven und neue Gedankengänge

Passt die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann/-frau zu mir?

Die Frage kannst du dir eigentlich nur selbst beantworten. Der Einzelhandel streckt sich über Bekleidungshäuser, Elektro- und Baumärkte bis hin zum örtlichen Supermarkt. Um dir selbst ein Bild davon zu machen, ob der Beruf zu dir passt, kannst du die Unternehmen für ein Praktikum kontaktieren. In den Ferien oder am Wochenende könntest du auch einen Schülerjob annehmen, um einen genauen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Diese Praktika und die kleine Arbeitsstelle kannst du zusätzlich auf ein Bewerbungsschreiben angeben, wenn du dich für diese Ausbildung entscheidest.